A STAR IS BORN |
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SIVA Im Mai in Belgrad geboren Lebt in Hamburg, Aufenthalt in USA, Griechenland, Senegal Öffentliche und private Ankäufe weltweit Ausstellungen im In- und Ausland Netzwerk zur Förderung der Beziehungen zwischen Politik, Kultur und Wirtschaft Ausbildung als Coach / SAGE University Produktdesign, Modedesign, Möbeldesign Künstlerin, Autorin, Sängerin, Coach, Muse, Heilerin LAUDATIO Sie male „aus dem Bauch heraus", sagt Siva, sie schließe die Augen, begebe sich - wenn man so sagen will, und bereits hier wird sie ganz selbstkritisch, denn sie möchte die Nähe zu vereinfachenden Bezeichnungen vermeiden und muss doch auf Begriffe zurückgreifen, die in unserer Zeit sehr abgegriffen scheinen - in eine „Meditation". Sie lasse sich von ihren Gefühlen überwältigen und male dann das, was aus ihr herausbreche. Bezeichnend fast schon, dass diese Künstlerin die heutige Ausstellung auch mit einem dieser Begriffe kennzeichnet, die den für Wortbenennungen Sensiblen zur Vorsicht mahnen: „Universum" nennt sie die Ausstellung und bekanntlich sollte man bei allem vorsichtig werden, das den Anspruch erhebt, universal zu wirken oder zu gelten. Bei Siva bezieht sich diese Universalität nicht auf die Wirkung sondern allein auf den Ursprung ihres Schaffens. Und da sind wir wieder beim Bauch als dem Zentrum dessen, was unser Fühlen - nicht unser Denken - hervorbringt: das Universum aus dem ich herkomme das ich in mir fühle, aus mir herauszupressen und in Farbe zu fassen, ist ein Anliegen von Siva. Fast schon zwangsläufig, dass sich diese Künstlerin nicht in eine formale malakademische Ausbildung einpassen lassen wollte - rechtfertigen muss sie dies, was man als Mangel empfinden könnte, nicht; ihre Bilder zeigen, dass sie das „Handwerk" beherrscht, dass sie virtuos mit Farben und Formen umgehen kann, und dies gleich mehrdimensional: Sie kann ihre Bilder einordnen in „Sphären", diese sind also nicht aus einer Beliebigkeit heraus entstanden, die viele Kunst heute kennzeichnet; sie kann ihre Kunst einordnen in Felder innerer Dimensionen, die sie so ausdrückbar macht. „Der Weg Die Sphäre Der Raum" als eine erste solche thematische Eingrenzung, in die sie ihre Bilder zum Thema Raum fasst, „Die Ferne - Die Nähe - Die Mutter" eine andere Eingrenzung, mit der sie ihre Erfahrungen sicher mit der eigenen Mutter, aber auch mit der Erfahrung der Mutter-Rolle umsetzt, „Eins - Zwei - Doppelgesichter" sind weitere Bilder, die das Zusammentreffen von verschiedenen Gesichtern, Charakteren, Zeiten, Welten aufgreift und in exzessiver Farbigkeit gestaltet. Und immer haben die Bilder und auch die Titel etwas von universeller Gültigkeit an sich, immer spürt man den Schein einer Gültigkeit durchschimmern zu erkennen. Unsere Künstlerin Siva 1964 in Belgrad geboren, mit Welt-Erfahrung und bewusst ins Dörfliche zurückgekehrt, ins Familiäre, ist vielseitig, unermesslich vielseitig in ihrer Kunst - als reflektierte sie in der Kunst die Erfahrung des Lebens. Jetzt, vom ruhenden Pol der Familie aus, greift sie erlebte und erdachte, vom Leben beeinflusste Themen auf, hebt sie auf überzeitliche und Räume durchdringende Ebenen und gestaltet sie in ganz eindringlichen Farben: Wo hat man solch ein Blau gesehen? Dazu gehört zunächst einmal die Beherrschung des Mediums, mit dem man gestalten möchte. Das Multitalent Siva kann dies gleich in mehreren Disziplinen; zunächst einmal in der Malerei, hier aber schon vielstufig und in gleich mehreren Äußerungsformen: konkret und abstrakt, extrem farbenfroh und das andere Bild grau-in-grau, sie macht wahr, was sie sagt: sie gestaltet ihre Stimmung, sie reichert ihre Lebenserfahrung, dieses vielfarbige in den unteren Stockwerken mit Erinnerungsstücken vollgestopfte Lebenshaus, sie reichert dies aus dem Blickwinkel der jetzt im oberen Stockwerk des Lebenshauses Angekommenen an mit dem Blick hinaus aus dem Fenster, in die Weite, in die Farben: die Sonne, den Himmel, die grünen Wiesen, sie atmet die Freiheit, die der vorbeifliegende Vogelschwarm vermittelt. Und heraus kommen dann solche Bilder die geprägt sind von dem Blick in die Winkel des Lebenshauses, mal froh, mal heiter, mal aber auch traurig, schmerzlich zurückblickend. Die Bilder sind wie sie: sie können lachen, wenn man sie anblickt, manche können auch ganz ungeniert weinen, aber immer sind sie zart, empfindlich gegen solche, die forsch eindringen wollen, die sich nicht einlassen wollen auf einen Dialog, auf ein Gespräch, gegen jene, denen die feine Haut fehlt für die zarte Berührung. Siva beherrscht das Handwerk des Malens des Zeichnens, der Zurückhaltung und des Rauschs beim Griff in den Farbenkasten - und wie sie diese plakative Kunst beherrscht, die an die Wand gehängt wird und den Blick eines jeden preisgegeben ist, beherrscht sie auch eine leise Kunst, eine Kunst, die sich wirklich nur dem erschließt der ganz bereit ist, sich auf sie einzulassen: Die Dichtung. Siva schreibt Gedichte, die genau das ausdrücken, was andere empfinden, und dies in einfachen, ergreifenden Worten und Bildern - jeder hat so was schon einmal erlebt, und jeden, der sich wirklich packen lässt von dem Sog der Worte, durchfährt ein Schauer, weil er weis diese Siva kann etwas, wovon ich nicht einmal zu träumen wage. Sie kann das ausdrücken, was ich fühle. Ich möchte drei Beispiele der Dichtkunst von Siva geben: „Stille", „Splitternde Farbe" und „Der Weg" (Anmerkung: Die Gedichte wurden während der Vernissage vorgetragen). In dieser Kombination Kunst wahrlich zu „beherrschen", Herrscher über das zu sein, was zum Ausdruck drängt, Herrscher über Formen und Inhalte, das können wahrlich nicht sehr viele. Siva das ist mein Eindruck - und so jung sie auch ist - kann es, und man wird sicher noch manches von diesem Multitalent der bildenden und der Wort-Kunst hören. Prof. Uli Rothfuss |
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